Klettern, Vogelschießen, einfach Spaß haben

Seit 1998 gehört „Bolle“ fest zum Jahresprogramm des Jugendwerks „DRiWa“. Zum nunmehr neunten Mal wurde über das lange Wochenende die Jugendbildungsstätte Saerbeck angesteuert. Dort ging es vor allem am Mottotag hoch her.
In den Dörenther Klippen waren die Kids mehrmals unterwegs. Jugendwerk

Seit 1998 gehört „Bolle“ fest zum Jahresprogramm des Jugendwerks „DRiWa“. Zum nunmehr neunten Mal wurde über das lange Wochenende die Jugendbildungsstätte Saerbeck angesteuert. Am Ende der Fahrt stand eine Art Staffelstab-Übergabe auf dem Programm. Denn für Rüdiger Pieck, der die Freizeit seit Tag eins als Stadtjugendpfleger begleitet hat, war es die letzte Teilnahme. Zumindest wahrscheinlich…

Veranstaltet vom Jugendwerk, Fortuna Walstedde und der Kirchengemeinde St. Regina ist „Bolle“ speziell für Kinder und Jugendliche aus Walstedde und Ameke konzipiert. „Das Konzept funktioniert seitdem fast unverändert“, berichtet Pieck. „Fast alle kennen sich wenigstens vom Sehen, alle Teamer waren selbst schon als Kinder mehrfach dabei.“ Natürlich habe Bolle auch einige gesellschaftliche Veränderungen mitgemacht und Corona überstanden. „Und trotzdem sind die Kinder beim Programm mit der gleichen Begeisterung dabei wie vor 25 Jahren. Ich glaube, dass wir Bolle auch in zehn Jahren noch mit dem gleichen Konzept durchführen können wie heute.“

Bei dieser Ausgabe waren insgesamt 48 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen acht und 13 Jahren dabei, die auf fünf verschiedene Häuser verteilt waren. Das Wetter spielte nach den zurückliegenden regenreichen Wochen bestens mit, sodass viele Angebote auch draußen stattfinden konnten. „Kleinere Blessuren, aber keine ernsthaften Verletzungen, so gut wie kein Heimweh und ausnahmslos sehr folgsame Kinder“, zieht Pieck augenzwinkernd ein positives Fazit.

Am Donnerstag standen verschiedene Workshops wie T-Shirts batiken, Bögen bauen und eine Inliner-Tour auf dem Programm. Bei der Lagerolympiade traten am Nachmittag die fünf Häuser in zehn Disziplinen gegeneinander an, unter anderem im Tauziehen, Märchen raten und Körbe werfen.

Ein spezielles Motto gab es in diesem Jahr nicht, aber einen Mottotag. Der Freitag drehte sich komplett ums Thema „Schützenfest“. Und da war erst einmal das große Chaos ausgebrochen – die „Teamer“ hatten sich ein Stationsspiel ausgedacht. „Die Waffen, die Munition und sogar der Vogel: alles weg. Die Munition hat irgendein Scherzbold in Koffer eingeschlossen und dieses mit Zahlenschlössern zugesperrt.“ Die Jungen und Mädchen mussten verschiedene Aufgaben erledigen und die benötigten Zahlen nach und nach zusammentragen. „Verlangt wurden Kombinationsgabe sowie aufmerksames Zuhören, denn wichtige Hinweise wurden von den Charakteren oft wie beiläufig ins Gespräch eingeflochten“, wird das Spiel beschrieben.

Natürlich stand am Ende auch eine Lösung, und das abendliche Vogelschießen konnte wie geplant stattfinden. Schützenkönigin wurde Mia Surmann, die sich als Mitregentin Sophie Wiesrecker auserkor. Der anschließende Königsball war der Höhepunkt des Mottotages.

Am Samstag standen dann Sport-Spiele, Wellness, eine Wanderung zum nahgelegenen Tierpark und das Besteigen der Dörenther Klippen auf dem Programm. Abends hieß es „Schlag den Teamer“ – in jedem Jahr der Stimmungshöhepunkt bei „Bolle“. Dabei konnten die Kinder bei gewonnenen Herausforderungen Zeit für späteres Zu-Bett-Gehen erspielen. 75 zusätzliche Minuten hatten sie am Ende herausgespielt. „Die gewonnene Zeit wurde vor allem mit einer rauschenden Party gefüllt“, berichtet Rüdiger Pieck.

Dieser war am Samstag nach dem Abendprogramm abgereist und hatte die Leitung an Anja Buthe übergeben, die bei der Stadt Drensteinfurt die Hauptverantwortliche in der Kinder- und Jugendarbeit ist und zum Abendprogramm angereist war. „Es war sozusagen eine Staffelstab-Übergabe, denn Anja soll – neben der Stewwerter Kinderfreizeit und der Fahrt für Jugendliche zu Beginn der Osterferien – ab 2024 auch die Leitung von ‚Bolle‘ übernehmen. Ob ich es aber tatsächlich ganz ohne aushalte, wird die Zukunft zeigen. So richtig vorstellen kann ich es mir jedenfalls noch nicht“, so Pieck.

Und wie fanden die Kinder die Fahrt? Besonders gut angekommen, dies ergaben die Rückmeldungen bei der Abschlussreflektion, sind das Schützenfest, die Workshops und der letzte Abend. Vermisst wurde das Spiel „Ausgesetzt“, eigentlich eine „Bolle“-Tradition, die sich in Saerbeck allerdings nicht so gut umsetzen lasse wie an anderen Orten. Im nächsten Jahr soll dieser Workshop aber wohl wieder mit im Angebot sein. Dann soll „Bolle“ vom 8. bis 12. Mai nach Föckinghausen führen.

von Von Nicole Evering

Das könnte Sie auch interessieren

Mehr lesen
Zur Startseite